Der Einzelhandel ist vor allem durch die
Schließung der Ladengeschäfte im Frühjahr dieses Jahres stark beeinträchtigt
worden. In einer Umfrage unter rund 200 Händlern hat ibi research zusammen mit
dem DCRN eruiert, welche Lehren Handelsunternehmen aus dieser Zeit gezogen haben
und in welche Bereiche zukünftig Investitionen fließen sollen. Dabei wurde
deutlich, dass vor allem bei Social-Media-Aktivitäten und digitaler
Sichtbarkeit Verbesserungspotential vorhanden ist. Nicht für jeden Händler ist
Online-Vertrieb die richtige Lösung. Die Krise macht aber klar, dass der
Handel die Digitalisierung nicht vernachlässigen darf, um auch weiterhin
geschäftsfähig bleiben zu können.
Stationärer
Handel erwartet Umsatzrückgang
Über die Hälfte der stationären Einzelhändler
geht davon aus, dass ihre Umsätze im Vergleich zum Vorjahr sinken. Bei den
Multikanal-Händlern lässt sich keine eindeutige Tendenz erkennen: Der Anteil
der Befragten, der mit steigenden Umsätzen rechnet (30 Prozent), entspricht dem
derjenigen, die mit gleichbleibendem oder sinkendem Umsatz planen. Lediglich
bei den reinen Online-Händlern ist das Stimmungsbild positiv. Fast die Hälfte
schätzt, dass sich ihr Umsatz in den nächsten zwölf Monaten erhöht.
Neue
Vertriebskanäle erschließen
Fast ein Drittel der Befragten plant zukünftig
neue Vertriebswege zu etablieren – unabhängig davon, ob bereits heute mehrere
Kanäle genutzt werden. Besonders reine Online-Händler gehen in diesem
Zusammenhang von einem steigenden Mitarbeiterbedarf und einer Vergrößerung des
Sortiments aus.
Investitionen
in die IT-Infrastruktur und -Ausstattung an erster Stelle
Gerade im Lockdown wurden der Stellenwert der
Digitalisierung und die damit verbundenen Defizite der Unternehmen besonders
deutlich. Viele Händler möchten daher im kommenden Jahr in ihre
IT-Infrastruktur und -Ausstattung (58 Prozent) und ins Marketing investieren. Dennoch ist auch zu bemerken, dass aufgrund der
Ungewissheit der zukünftigen Entwicklung entweder keine Investitionen getätigt
werden oder mit Kurzarbeit (22 Prozent der befragten stationären Unternehmen)
und Insolvenz (16 Prozent) gerechnet wird.
Fazit:
Digitalisierung für viele Händler unumgänglich
Der Einzelhandel leidet unter der
Corona-Pandemie. Um den Schaden zu verringern, scheint die Digitalisierung für
viele Händler unumgänglich zu sein. Doch oft stoßen die Unternehmen dabei auf
Hürden wie Kosten-und Zeitaufwand oder eine fehlende Strategie. Die
Corona-Pandemie hat vielen Unternehmen auch gezeigt, dass sie in Krisenzeiten
auf ihre Mitarbeiter zählen können.
Die vollständige Studie „Der Handel im Jahr
2021: Lehren und Folgen aus der Corona-Pandemie für den deutschen Einzelhandel“
steht kostenlos zum Download zur Verfügung unter: https://www.ibi.de/DCRN2020