Das war der CIBI Innovationstag 2024 am 6. März in München

Mit Fokus auf die zwei Themenblöcke „Innovationen & Technologie“ sowie „KI in Anwendungsfällen“ diskutierten beim diesjährigen CIBI Innovationstag am 6. März in München über 100 Finanz- und Tech­no­lo­gie­experten über Trends bei Banken, Versicherungen und Finanzdienstleistern.

Zum Start gaben Dr. Anja Peters und Dr. Stephan Weber (beide ibi research) einige Ergebnisse aus der noch laufenden Befragung Banking Trends 2024. Die Technologien im Bereich Internet der Dinge sind reif und Dr. Anja Peters geht davon aus, dass bis 2029 Wachstumsraten von über 18 Prozent bei IoT-Geräten denkbar sind – alltägliche Geräte, die mit Internet verbunden sind, können Daten senden und empfangen. Auf den ersten Blick zeichnen sich damit etliche naheliegende neue Einsatzmöglichkeiten im Banking ab, etwa Auswertung der Geolokalisierung des Smartphones im Kontext von Fraud Detection, Push-Angeboten oder Bewegungsverhalten in der Filiale oder auch der Zugang zu Selbstbedienungszonen via Smartphone.

Dr. Carsten Esbach (BNP Paribas Deutschland) sprach im Anschluss ein weiteres omnipräsentes Thema an: Resilienz und Cybersicherheit. Esbach benannte dabei ganz konkret, warum er das Thema für sich und seine Bank so wichtig erachtet: „Wir hatten bei den Zugriffen in den letzten Jahren drei enorme Peaks, die alles davor übertrafen. Der erste Peak kam mit dem Brexit, der zweite nach der Wahl von Donald Trump und Peak Nummer drei traf uns mit dem ersten Lockdown.“ Es hat die Bank fast in die Knie gezwungen. Aber nicht nur wegen unvorhersehbarer Peaks sondern auch wegen der wachsenden Zahl an Cyberrisken setzt Esbach auf mehr Resilienz.

Mit dem wichtigen Thema des Innovationsprozeses setzen sich Fabian Ittner (DZ BANK) und Stephan Paxmann (Landesbank Baden-Württemberg) auseinander und erklärten die jeweiligen Herangehensweisen ihres Hauses. Bei der DZ Bank beispielsweise erarbeitet man etwa 200 Mikrotrends, die dann in 20 Makrotrends konsolidiert werden, die dann wiederum einen klar definierten Prozess durchlaufen: Vom Trendsscouting und der Analyse zum Trend Lab, das acht Tage dauert und 20 Personen aus ganzer Gruppe mit einbezieht und unterschiedlichste Blickwinkel ermöglichen soll. Auch Stephan Paxmann, LBBW, setzt beim Innovationsmanagement auf einen klaren Prozess, denn „Glück und Hoffnung sind schlechte Wegbereiter bei Banken“. Er ist überzeugt, dass Banken eine eigene Meinung zu den wesentlichen Trends haben sollten. Auch müssen für sein Dafürhalten Innovation einer klaren Struktur folgen.

Dass KI keine ferne Zukunftstechnologie ist, zeigte sich an weiteren Vorträgen, etwa von Peter Holmstoel (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft). Er machte an Hand von etlichen Praxisbeispielen deutlich, dass KI auch bei Cyberkriminellen angekommen ist.  So bearbeiten mittlerweile viele Betrüger Bilder mit KI um Schadensfälle vorzutäuschen oder erstellen gefälschte Dokumente mittels Künstlicher Intelligenz. Auch der Seite der Versicherungswirtschaft lässt sich hingegen beispielsweise eine KI der Hochschule Neu-Ulm, nutzen, die Lügen in Gesprächen erkennt. Betrug bleibt also ein Hase- und Igel-Spiel mit Kriminellen, erweitert um Künstliche Intelligenz.

Fazit des CIBI Innovationstages 2024

Banking of Things BoT, Cloud und Quantencomputing werden Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister also auch in den kommenden Jahren weiter intensiv begleiten und an der Beschäftigung mit Cyber-Resilienz führt kein Weg vorbei. Um sich mit diesen Trends zielführend zu befassen, sollten die Unternehmen daher auf ein solides Innovation Management setzen.