Digitale Innovationen führen zu radikalen Veränderungen im Zahlungsverkehr. Kryptowährungen kommen immer mehr in der Bevölkerung an, Zahlungen werden über Wearables, Fingerabdruck und Gesichtserkennung angestoßen. Das bargeldlose Bezahlen erfährt nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie einen deutlichen Aufschwung. Claudio Zeitz-Brandmeyer, Referent für Zahlungsverkehr und Digitalisierung beim Verbraucherzentrale Bundesverband, verdeutlichte in seinem Beitrag, wie der Kunde von morgen zahlen will.
Was bis heute noch fehlt, ist eine europäische, digitale Zahlungslösung für den stationären und den Online-Handel. Europaabgeordneter Markus Ferber und Martina Weimert, CEO der EPI Interim Company, erläuterten in ihren Vorträgen daher, wie Europa jetzt handeln muss und wie ein einheitliches Zahlungssystem aufgebaut werden kann. Das Potenzial eines digitalen Euros analysierte Dr. Jürgen Schaaf, Advisor - Market Infrastructure and Payments, Europäische Zentralbank. Ulrich Binnebößel vom Handelsverband Deutschland ergänzte die Sicht des Handels.
Digitaler Euro: Ab wann ist er verfügbar?
Auch das Publikum wurde regelmäßig mit ins Boot geholt. So herrschte Uneinigkeit darüber, bis wann mit einem digitalen Euro gerechnet werden kann. Rund ein Viertel stellte die Vermutung an, es dauere bis Mitte 2026, während nahezu genauso viele für Mitte 2024 stimmten. Anders sah es bei der Frage nach Instant Payments aus. Gerhard Bystricky, Head of Product Management Payments, UniCredit Bank, analysierte in seinem Vortrag mögliche Entwicklungen im Bereich Instant Payments. Beim Aspekt Request-to-Pay am Point-of-Sale waren sich die Zuschauer zu großen Teilen einig: Die Ausgangslage ist besser, Instant Payments sind in Kürze in ganz Europa verfügbar.
Zum Abschluss zog Dr. Felix Strassmair-Reinshagen, Gruppe IT-Aufsicht, Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Bilanz zu den Entwicklungen rund um ein in den letzten Monaten häufig diskutiertes Thema, die PSD2.
„Im Zahlungsverkehrsforum konnten wir zahlreiche relevante Aspekte der EU-Strategie auf neutralem Boden diskutieren. Wir sind uns sicher, dass das nicht nur für uns, sondern auch für unsere Zuschauer ein Zugewinn war. Unser Dank gilt an dieser Stelle allen Referenten des Tages, aber auch dem Publikum für das Interesse und die rege Interaktion im virtuellen Vortragsraum“, resümieren Dr. Ernst Stahl und Stephan Weber, Zahlungsverkehrsexperten bei ibi research.
Wissensoffensive Zahlungsverkehr: ibi research informiert über Trends und Innovationen
Die Digitalisierung hat auch für den Zahlungsverkehr weitreichende Konsequenzen: auf Marktstrukturen und Anbieter, auf Arbeitsweisen und Kundenansprache – und das nicht nur in Deutschland, sondern europa- oder sogar weltweit. In der neu gestarteten Wissensoffensive Zahlungsverkehr setzt sich ibi research in Veranstaltungen, Studien und weiteren Publikationen mit diesen Veränderungen auseinander und informiert anwendungsnah und praxisorientiert.
Weitere Informationen zur Wissensoffensive Zahlungsverkehr sowie bereits terminierte Veranstaltungen finden Sie unter https://wissensoffensive-zahlungsverkehr.de.