Vielen Kunden ist es heute egal, wo sie ihr
gewünschtes Produkt einkaufen. Die Folge: Der internationale Online-Handel
boomt. Händler können durch grenzübergreifendes Verkaufen ihre Umsätze um bis
zu 15 Prozent steigern. Die neu erschienene Studie „Internationaler E-Commerce
– Chancen und Herausforderungen aus Händlersicht“ ergab, dass 66 Prozent der deutschen
Händler bereits aktiv im Ausland verkaufen, 17 Prozent nehmen Aufträge von außerhalb
Deutschlands an. Exportiert wird vor allem nach Österreich und Frankreich, in
die Niederlande und die Schweiz. Bevorzugter Verkaufskanal ist der eigene
Online-Shop.
Prognose:
Grenzübergreifender Handel wird zunehmen
„Cross-Border-Handel ist schon heute nicht
mehr wegzudenken. Deutsche Händler dürfen mit der Internationalisierung nicht
mehr lange warten, wenn sie ausländische Marktanteile für sich gewinnen
wollen“, so Dr. Georg Wittmann, Geschäftsführer bei ibi research. Ebenso steige
die Gefahr, dass Umsatzanteile an ausländische Akteure verloren gehen. Zwei
Drittel der befragten Händler gehen sogar davon aus, dass grenzübergreifender
Online-Handel noch weiter zunehmen wird.
„E-Commerce öffnet über Plattformen und eigene
Online-Shops gerade auch kleineren Unternehmen und Mittelständlern die Tür zu
Kunden in der ganzen Welt. Die neuen Möglichkeiten bringen für die Unternehmen
aber auch neue Herausforderungen“, so Ilja Nothnagel, Mitglied der
Hauptgeschäftsführung des DIHK. Die Industrie- und Handelskammern und die
Auslandshandelskammern unterstützten die Betriebe beim Start ins
Auslandsgeschäft. Gleichzeitig brauche man aber Vereinfachungen. Der DIHK fordere daher eine Harmonisierung
der Regelungen für den Versandhandel auf internationaler Ebene.
Fehlende
Informationen und rechtliche Unsicherheiten schrecken ab
Der häufigste Grund, warum Händler nicht ins
Ausland verkaufen, sind rechtliche Anforderungen. Ebenso hindert sie eine zu
umfangreiche und komplizierte Zollabwicklung und mögliche Probleme bei der
Geltendmachung offener Forderungen an der Internationalisierung ihrer
Geschäftstätigkeit. „Fehlende Informationen über ausländische Märkte, wie 27
Prozent der Studienteilnehmer angaben, könnten ebenfalls dafür verantwortlich
sein. Hier gibt es deutlichen Handlungsbedarf“, berichtet Wittmann weiter. Zum
Beispiel müssen Unterstützungsangebote stärker publik gemacht werden, um auf
lange Sicht die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Händler zu sichern und zu
verbessern.
Die vollständige Studie „Internationaler E-Commerce – Chancen und Herausforderungen aus Händlersicht“
steht ab sofort kostenlos zum Download zur Verfügung unter: www.ibi.de/internationalisierung