Gespräch mit dem digitalen Champion Thorsten Ludwig, Inhaber von SOLE RUNNER® Barfußschuhe

Der Inhaber des Barfußschuh-Herstellers SOLE RUNNER® Thorsten Ludwig erzählt von der Zeit nach der Prämierung zum Digitalen Champion, über die Entwicklungen und Veränderungen sowie über die Ziele und Hürden der Digitalisierung im Einzelhandel.

ibi research: Herr Ludwig, vielen Dank, dass Sie sich bereit erklärt haben, uns zu berichten, wie es Ihnen seit der Auszeichnung zum Digitalen Champion 2020 ergangen ist. Welche Entwicklungen und Veränderungen konnten Sie seit der Auszeichnung zum Digitalen Champion in Ihrem Unternehmen beobachten?  

Thorsten Ludwig: Seit unserer Auszeichnung 2020 hat die Digitalisierung durch Corona immens an Bedeutung gewonnen, die Welt hat sich in den letzten vier Jahren radikal verändert. Das Einkaufsverhalten hat sich zunächst auf Online-Käufe verlagert, danach wieder auf Einkaufserlebnisse „Life“. Geld spielte längere Zeit keine Rolle. Durch Krieg, Inflation, Zinserhöhungen, etc. wurden die Menschen sparsamer, so dass die Menge und Zunahme an Insolvenzen namhafter Einzelhandelsketten erschreckend ist und auch unsere Händler kaufen viel weniger ein. Umwelt- und Klimathemen haben mittlerweile deutlich mehr Relevanz bei der Käuferschicht.  

ibi research: Wie haben sich Ihre Digitalisierungsprojekte aus dem Wettbewerb weiterentwickelt und an welchen neuen Projekten arbeiten Sie zurzeit? 

Thorsten Ludwig: Die drei Digitalisierungsprojekte (Implementierung von PlentyMarkets, die Multichannel-Vertriebserweiterung sowie die Datev-Implementierung) sind abgeschlossen. Das nachfolgende Projekt Potenzial Analyse Instant Payment in Zusammenarbeit mit ibi research und dem Mittelstand-Digital Zentrum Augsburg ist ebenfalls abgeschlossen.

Derzeit arbeiten wir an dem erweiterten Einsatz von KI im Unternehmen, an der Suchmaschinenoptimierung sowie dem weiteren Ausbau von Social Media.

ibi research: Welche Rolle spielt derzeit das Thema Künstliche Intelligenz und IT-Sicherheit in Ihrem Unternehmen? 

Thorsten Ludwig: Beide Themen spielen eine essenzielle Rolle. KI verändert rasant die Welt und deswegen setzen wir KI in nahezu allen Bereichen ein (Texte, Fotos, Videos, Statistik, Kommunikation oder Social Media). Derzeit arbeiten wir an einem multilingualen Avatar für unsere YouTube-Videos.

IT-Sicherheit hatte von Beginn an die höchste Priorität. Wir nehmen regelmäßig an Schulungen bzw. Infoveranstaltungen teil. Bei relevanten Bedenken scheuen wir uns auch nicht, die Cybercrime Unit der Bayerischen Polizei zu kontaktieren. 

ibi research: Was sind aktuell Ihre größten Hürden, wenn es um Digitalisierungsvorhaben geht?    

Thorsten Ludwig: Wir sind bereits sehr gut digitalisiert. Wenn es Hürden gibt, sind die in unserer Partnerschaft mit Plenty Markets begründet, da wir Plenty Markets und seine Partner für die Implementierung benötigen. Die nächste große Aufgabe wird das Senden und Empfangen der neuen E-Rechnung sein.   

ibi research: Welche künftigen Ziele und Projekte verfolgen Sie im Bereich der Digitalisierung?     

Thorsten Ludwig: Eines der wichtigsten Ziele ist es, den Einsatz von KI weiter auszubauen, u. a. auch aufgrund von Zeitersparnis und weiteren Möglichkeiten der Automatisierung. Derzeit testen wir sehr viel unterschiedliche KI-Modelle, um zu prüfen, ob und wie sie uns bei unserer täglichen Arbeit unterstützen können. Wir arbeiten intensiv an unserem Online-Auftritt, um einerseits den neuen Anforderungen einer sich wandelnden Gesellschaft gerecht zu werden und andererseits den Veränderungen im B2B-Geschäft entgegenzuwirken.  

Herr Ludwig, herzlichen Dank für das Interview!


17.09.2024