Weiterhin stabiles E-Commerce-Wachstum
Die Dynamik im E-Commerce ist unverändert hoch. Die Umsätze im Online-Handel wuchsen zwischen 2010 und 2018 jährlich um durchschnittlich 17,2 Prozent – und das, obwohl die Umsätze des gesamten Einzelhandels, also inklusive des stationären Handels, im selben Zeitraum nur um 2,7 Prozent pro Jahr (preisbereinigt gar nur um 1,3 Prozent p. a.) zulegten. Diese relativ magere Entwicklung des (stationären) Handels geht vor allem zulasten der mittelständischen Fachhändler. Deren Marktanteil hat sich – wie Zahlen des Handelsverbands Deutschland zeigen – von 2000 bis 2018 nahezu halbiert.
Online-Marktanteil am Einzelhandel im Jahr 2025 könnte über 15,5 Prozent betragen
Der Anteil des E-Commerce an den Einzelhandelsumsätzen betrug 2017 noch 9,6 Prozent. Bis zum Jahr 2025 soll er bis auf 15,5 Prozent ansteigen (Basisszenario), wobei im progressiven Szenario sogar ein Anstieg bis auf 18,0 Prozent erwartet wird. „Berücksichtigt man, dass im Lebensmitteleinzelhandel der Online-Verkauf in der Breite immer noch keine große Rolle spielt, ergibt sich für den restlichen Einzelhandel (ohne Lebensmittel) bereits heute ein Online-Anteil am Umsatz von rund 16 Prozent“, weiß Holger Seidenschwarz, Handelsexperte bei ibi research und für die Studie verantwortlich.
Im Vergleich zu den Prognosen der Vorjahre wird damit ein weiter stabiles Wachstum der Online-Anteile erwartet. 2019 hatte ibi research ein leicht abgeschwächtes Wachstum prognostiziert. „Dennoch ist aus unserer Sicht noch kein Ende des Online-Booms absehbar“, so Seidenschwarz weiter.
Mit der Studie „E-Commerce-Strategien für den mittelständischen Einzelhandel“ zeigten wir im Herbst 2014 im Auftrag des bayerischen Wirtschaftsministeriums mittelständischen Einzelhändlern strategische Optionen im Umgang mit der Digitalisierung im Handel auf und gaben Handlungsempfehlungen. Im Rahmen der Studie wurde auch eine Prognose der Entwicklung des E-Commerce über fünf Jahre erstellt und seither jährlich aktualisiert.