Die Corona-Pandemie hat die bayerische Wirtschaft in die schwerste Krise der letzten 70 Jahre gestürzt. Alle Unternehmen spüren die Auswirkungen, aber vor allem kleine und mittlere Betriebe trifft es aufgrund von häufig zu geringen finanziellen Polstern, fehlenden technischen Ressourcen und mangelndem Know-how überproportional stark. Eine Branche, die ganz besonders betroffen ist, ist der mittelständische Einzelhandel.
Wissenslücken der Händler im Bereich Digitalisierung schließen
Ein wichtiger Aspekt dabei ist das Thema Kundenbindung und Standortmarketing – selbst zu Zeiten, in denen viele Menschen stark frequentierte Orte wie Fußgängerzonen eher meiden. Die digitale Sichtbarkeit der Angebotspalette beispielsweise in Ortszentren und Innenstädten und der ansässigen Gewerbetreibenden wird nachhaltig durch Online-Sichtbarkeitsmodelle erhöht. Durch die Einführung eines lokalen Stadtgutscheins wird lokales Umsatzpotenzial am Standort gebunden.
Standortinitiativen und Vertreter aus dem Handelsumfeld ziehen Bilanz
In einer Online-Veranstaltung am 25. November 2020 haben ibi research und CIMA gemeinsam mit dem bayerischen Wirtschaftsministerium, dem Handelsverband Bayern e.V. (HBE), dem Handelsverband Deutschland – HDE e.V., urbanicom e.V. sowie Händlern und Standortinitiativen sieben Monate Corona-Soforthilfe Revue passieren lassen. Nach Grußworten des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger und des zuständigen Referatsleiters Franz Müller berichteten u. a. Mitglieder der Werbegemeinschaften Miesbach, Moosburg und Hollfeld sowie verschiedene bayerische Einzelhändler, wie sie den Lockdown gemeistert und Corona als Chance genutzt haben. Auch offene Bedarfe wurden aufgezeigt.
Wünsche für den Handel der Zukunft: Innenstädte erhalten, Digitalisierung sinnvoll nutzen
Abschließend wagten Mathias Meyer (Buchhandlung Meyer), Hans Forster (Intersport Forster), HBE-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Puff sowie Michael Reink von HDE und urbanicom in einer Talkrunde einen Ausblick auf die Zukunft des bayerischen Einzelhandels und der Innenstädte. Dabei wurde deutlich: Die Digitalisierung der Handelswelt wurde durch Corona vorangetrieben. Dennoch kann E-Commerce den stationären Handel zwar gewinnbringend ergänzen, nicht aber komplett ersetzen. Um die Innenstädte zu erhalten, sei daher jeder einzelne gefordert, waren sich die Diskutanten einig, sei es bei der Einhaltung der Maßnahmen oder bei der Rückbesinnung auf Analoges.