Handel im
Wandel: Nicht nur der Einzelhandel hat durch die Digitalisierung mit
Veränderungen zu kämpfen, auch im Großhandel passiert einiges. Der
Kunde, das Wettbewerbsumfeld und auch der Markt wandeln sich. Deswegen
stellen sich viele B2B-Händler derzeit die Frage: Wo geht die Reise hin?
Und was muss ich tun, um auch in Zukunft erfolgreich sein zu können?
Früher
war der Katalog meist die erste Informationsquelle für einen Händler,
wenn es darum ging, für das eigene Unternehmen einzukaufen. Der
Außendienst war der erste – und oft auch letzte – Ansprechpartner im
gesamten Kaufprozess. Er kümmerte sich darum, das passende Produkt
auszumachen, handelte ein Angebot aus und schloss am Ende den Verkauf
ab. Dieses Einkaufsverhalten ist heute nicht mehr Standard.
Internetrecherche, Informationssuche auf Marktplätzen und Bestellungen
über Online-Shops sind auch im beruflichen Alltag eines Großhändlers
angekommen. Das ist nicht verwunderlich. Denn wer privat vorwiegend
online shoppt, nimmt das auch mit in den Beruf.
Viele Großhändler bestellen mittlerweile online
Von rund 58.000
Online-Shops, die es in Deutschland momentan gibt, entfallen etwa 5.500
auf den B2B-Bereich. Meist sind es klassische Handelsunternehmen, die
ihren Kunden anbieten, die gewünschten Produkte über das Internet zu
ordern – und das kommt an! Unsere aktuelle B2B-Studie zeigt, dass Einkäufer in Großhandelsunternehmen
zwar weiterhin über die klassischen Kanäle (schriftlich und per Telefon)
bestellen. Auf Platz eins der Bezugskanäle landet aber der Online-Shop
bzw. die Webseite des Geschäftspartners.
Auf die richtige Strategie kommt es an
Für die
kommenden fünf Jahre erwarten 89 Prozent der Befragten sogar, dass die
Hälfte aller Einkäufe online getätigt wird. Die Gründe dafür liegen auf
der Hand: Online-Einkaufen ist praktisch und geht schnell. Ich als
Händler kann tagesaktuell sehen, ob das Produkt, das ich brauche,
lieferbar ist. Viele Prozesse werden ohnehin digitalisiert. Komplett auf
den Onlineverkauf verzichten, das macht heute kaum ein Großhändler
mehr. Trotzdem gibt es noch viel zu tun. Vielen Händlern fehlt die
richtige Strategie. Eins zu eins vom B2C-E-Commerce abkupfern, das
funktioniert nicht. Und auch das große Ganze darf man nicht vergessen:
Was sind meine Ziele? Wie will ich vorgehen? Passt meine Strategie zur
Kultur meines Unternehmens? Sind meine Mitarbeiter ausreichend
vorbereitet? Der Schritt in den E-Commerce beinhaltet mehr als nur die
rein technische Umsetzung.
Was ist meinem Kunden wichtig?
Effizienz heißt
das Zauberwort. Einkäufer in Großhandelsunternehmen bestellen online,
weil es unkompliziert ist und Zeit spart, schließlich sollte der Shop
alle wichtigen Informationen direkt liefern. Das ist aktuell aber oft
nicht der Fall. Entweder sind es die Produktdaten, die mangelhaft
aufbereitet sind. Oder es fehlen Funktionen wie die Suche oder
Filtermöglichkeiten. Bei vielen gibt es Nachholbedarf. Was oft vergessen
wird: Der Aufwand, der hinter einem guten Online-Shop oder der Arbeit
mit Plattformen steckt. Denn auch wenn der Shop einmal steht, gilt es,
ihn immer weiterzuentwickeln.
Die Zukunft des Großhandels
Bei all diesen
Entwicklungen steht die Frage im Raum, wie es denn jetzt weitergeht mit
dem Großhandel. Eines ist klar: Wer nicht aktiv wird und sich den
Herausforderungen stellt, wird es in Zukunft schwer haben. Was gerade
noch wie Zukunftsmusik klingt, ist oft schneller da, als gedacht.
Digitale Veränderungen beinhalten viele Chancen für das B2B-Geschäft.
Den einen richtigen Weg oder die eine erfolgversprechende Strategie
aber, die gibt es nicht. Vielmehr müssen sich Händler mit ihrer
Situation und ihren Wettbewerbsvorteilen konkret auseinandersetzen und
die für sie passende Lösung erarbeiten.
Die vollständige B2B-E-Commerce-Studie steht hier kostenlos zum Download zur Verfügung.
Dieser Beitrag ist zuerst auf dem Blog des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Handel erschienen.