Studie widmet sich der Zukunft des Bezahlens aus Banken- und Kundensicht, unterstützt wurde sie von der DZ BANK AG, der PPI AG und der S-Payment GmbH
Der ibi-Payment-Report 2024 behandelt ein umfangreiches und vielfältiges Themenspektrum. Dabei wurde auch SEPA Request-to-Pay detailliert betrachtet. Die aus den Online-Befragungen von 1.024 Endkunden sowie 40 Fach- und Führungskräften aus den Bereichen Zahlungsverkehr und Payment von Kreditinstituten erzielten Ergebnisse zeigen, dass die Meinungen über das Gelingen einer flächendeckenden Durchsetzung von SEPA Request-to-Pay stark divergieren.
Das Überwinden des „Henne-Ei-Problems“ ist nach wie vor essenziell für den Durchbruch von SEPA Request-to-Pay in Deutschland. Dies belegen die vorliegenden Studienergebnisse, da derzeit viele Kreditinstitute noch eine eher zögerliche und abwartende Haltung einnehmen: Aktuell planen die Institute von nur 45 Prozent der befragten Experten Services und Dienstleistungen basierend auf SEPA Request-to-Pay für ihre Firmenkunden anzubieten, bei Privatkunden sind es mit 30 Prozent noch deutlich weniger (siehe Abbildung 1).
Abbildung 1: Zukünftiges Dienstleistungsangebot basierend auf SEPA Request-to-Pay aus Expertensicht
Zwar wird von 72 Prozent der befürwortenden Experten vor allem für den Firmenkundenbereich ein erhebliches (Geschäfts-)Potenzial gesehen, allerdings sind laut 83 Prozent der befragten Experten die Funktionsweise sowie die Vorteile von SEPA Request-to-Pay den meisten kleinen und mittleren Unternehmen nicht bekannt.
Bezogen auf den Privatkundenbereich ist die Euphorie deutlich verhaltener, hier glauben nur ein Drittel der Experten an signifikante (Geschäfts-)Potenziale. Darüber hinaus ist das Wissen über SEPA Request-to-Pay bei den Endkunden bis dato kaum vorhanden. Nur jeder fünfte Endkunde hat schon einmal von der digitalen Zahlungsanforderung gehört (siehe Abbildung 2).
Abbildung 2: Bekanntheit von SEPA Request-to-Pay aus Endkundensicht
Ob sich SEPA Request-to-Pay in Deutschland flächendeckend durchsetzen wird, darüber gehen die Expertenmeinungen stark auseinander (43 Prozent Zustimmung und 35 Prozent Ablehnung). Hervorzuheben ist allerdings, dass 44 Prozent der Endkunden sich sehr gut vorstellen können, die digitale Zahlungsanforderung grundsätzlich zu nutzen.
Im Gesamtergebnis zeigt sich, dass SEPA Request-to-Pay bis dato in Deutschland noch nicht richtig Fahrt aufgenommen hat. Einige vielversprechende Pilotierungen werden in der Banken- und Versicherungsbranche gerade durchgeführt, die bei einer erfolgreichen Überführung in den breiten Betrieb durchaus für den erhofften Schwung in diesem Thema sorgen können. Praktische und nutzenstiftende Anwendungsfälle sowie eine ansprechende User Experience werden über den Erfolg in der breiten Masse wesentlich entscheiden.
Der vollständige ibi-Payment-Report 2024 steht kostenlos zum Download zur Verfügung unter: www.ibi.de/payment-report2024