Rund 110 Fach- und Führungskräfte aus der Zahlungsverkehrsbranche kamen am 4. und 5. Dezember 2025 im Frankfurter Spenerhaus zum ibi-Zahlungsverkehrsforum zusammen. Unter dem Leitthema „Innovationen, Trends und Technologien rund um Finance & Payment“ standen unter anderem die Zukunft der Zahlungsinfrastruktur sowie der Digitale Euro, Stablecoins und Wero im Fokus der zweitägigen Veranstaltung.
Zum Auftakt zeichnete Dr. Stephan Weber, Research Director bei ibi research, ein aktuelles Lagebild des Zahlungsverkehrs. Trotz anhaltender Branchenskepsis gegenüber Instant Payments – viele sehen sie primär als Kostenfaktor – steigen die Transaktionszahlen weiterhin deutlich.
Dr. Ingo Beyritz (Bundesverband deutscher Banken) rief die Branche zu einer strategischen Neuausrichtung auf und betonte die wachsende Bedeutung von Souveränität und Resilienz. Florian Andreae (Deutscher Sparkassen- und Giroverband) stellte die EUDI-Wallet und Wero als zentrale europäische Zukunftsprojekte vor.
In einer von Dr. Stephan Weber moderierten kontroversen Diskussionsrunde mit Ralf Ohlhausen (Banfico Europe), Thomas Egner (EBA) zu Open Finance und FIDA wurde deutlich, wie groß der regulatorische Handlungsdruck ist.
Ulrich Binnebößel (Handelsverband Deutschland) berichtete in seinem Vortrag über die Einführung des neuen, lizensierten Pay-by-Bank-Logos zur Wiedererkennung im E-Commerce. Für den Handel ist das ein wichtiger Schritt, um Konsistenz und Vertrauen beim Endkunden aufzubauen und A2A-Payments sichtbarer zu machen.
„Sicherheit und Vertrauen im KI-Zeitalter“ war Thema des Vortrags von Dr. Peter Robejsek (Mastercard). Er zeigte eindrucksvoll, wie rasant Fraud-Szenarien durch Geschwindigkeit & Technologie zunehmen. Investitionen in Resilienz, Prävention und Trust werden zu zentralen Wettbewerbsfaktoren – nicht nur für Kartenanbieter, sondern für das gesamte Ökosystem.
Der zweite Veranstaltungstag stand im Zeichen digitaler Währungen. Christian Rhino (Deutsche Bank) unterstrich die Stärke des europäischen SEPA-Systems, verwies aber auf Aufholbedarf der Banken am Point of Sale. Dr. Heike Winter (Deutsche Bundesbank) machte klar, dass ein Digitaler Euro erst nach Abschluss des EU-Gesetzgebungsverfahrens möglich ist.
In der von Prof. Dr. Hans-Gert Penzel (Beirat ibi research) moderierten Podiumsdiskussion zum Thema „Der Digitale Euro – Wer tiefer blickt, sieht mehr!“ mit Heinz Urban (S&N Invent) und Hans-Rainer van den Berg (euro-V) wurde vor einer Überkomplexität der Regelwerke gewarnt.
Warum Stablecoins zunehmend an Bedeutung gewinnen, erläuterte anschließend Dr. Ulli Spankowski (Börse Stuttgart Digital) mit Blick auf Schnelligkeit, Kosteneffizienz und 24/7-Verfügbarkeit. Ergänzend dazu erhielt das Auditorium von Michael Cyrus (DekaBank) einen Ausblick auf die Zukunft des digitalen Geldes und die Rolle regulierter Euro-Stablecoins.
Die Teilnehmenden zeigten sich durchweg zufrieden mit der fachlichen Tiefe und den intensiven Networking-Möglichkeiten. Mit dem ibi-Zahlungsverkehrsforum 2025 bestätigte ibi research erneut seinen Anspruch, eine der zentralen Plattformen für den Austausch über aktuelle Entwicklungen im Zahlungsverkehr zu bieten.