Die Studie zeigt, dass der Ratenkauf bei jedem vierten der befragten Händler (28 Prozent) im Einsatz ist. „Im Vergleich zu unserer Studie aus dem Jahr 2015 sehen wir hier einen Zuwachs. Vor drei Jahren lag der Wert noch bei 22 Prozent.“, so Holger Seidenschwarz, der bei ibi research das Studienprojekt verantwortete.
Die befragten Händler sehen den Ratenkauf für die meisten Warengruppen als sehr geeignet bzw. geeignet an. Unterhaltungselektronik, Möbel und Dekoration oder Fahrräder sind die am häufigsten genannten Branchen. Lediglich bei einigen Warengruppen, die dem täglichen Bedarf entsprechen oder eher niedrigpreisig sind, sehen die Händler die Eignung nicht so stark gegeben.
Einig sind sich die Händler auch darüber, wie ein Ratenkauf-/-kreditprodukt ausgestaltet sein sollte und welche Merkmale wichtig sind. Über 77 Prozent sehen die volle Transparenz aller Gebühren gegenüber dem Kunden und 75 Prozent die garantierte Risikoübernahme durch den Anbieter als wichtig bzw. sehr wichtig an. Die im Handel oft postulierte Verschmelzung der Kanäle zeigt sich auch beim Thema Ratenkauf: Mehr als die Hälfte der Unternehmen halten die Einsetzbarkeit eines Ratenprodukts im Online- und Offline-Kanal für wichtig.
Blickt man auf die Anbieter eines Ratenkaufprodukts, ist es den Händler sehr wichtig, dass der Anbieter einen medienbruchfreien Ablauf anbietet. Jeder zweite Händler erachtet einen reinen Online-Prozess ohne Medienbrüche mit einer sofortigen Zusage im Checkout als sehr wichtig, 28 Prozent erachten es als wichtig. „Ein Ratenkauf muss on- und offline schnell funktionieren, sicher und transparent sein“, so Andreas Gruber, Vertriebsleiter bei Musikhaus Korn zum Thema Ratenkauf.
Die Bedeutung der Reputation des Anbieters zeigen auch die Umfrageergebnisse. Mehr als drei Viertel (79 Prozent) der Händler halten die Reputation des externen Anbieters für sehr wichtig bis wichtig.
„Die Studie sowie unsere Einzelinterviews mit Händlern zeigen zudem, dass in vielen Fällen die Einführung einer Ratenkaufoption weitere positive Effekte hat. Dies sind höhere Warenkörbe, eine Flexibilisierung der Zahlungsmöglichkeiten auf Seiten des Kunden, eine höhere Conversion Rate sowie eine erhöhte Kundenzufriedenheit im Fokus der Händler“, so Dr. Georg Wittmann von ibi research.
74 Prozent der Händler stimmen der Aussage zu, dass sich durch die Einführung einer Ratenkauflösung höhere Warenkörbe realisieren lassen. Bei einer höheren Conversion Rate liegt der Wert bei 69 Prozent, bei einer gestiegenen Kundenzufriedenheit bei 64 Prozent. Unter den Händlern, die aktuell keinen Ratenkauf einsetzen, können sich immerhin 53 Prozent prinzipiell vorstellen, diesen einzusetzen. 14 Prozent davon haben auch schon aktuelle Planungen zur Einführung eines Ratenkaufangebots.
In Summe zeigen die Ergebnisse der Studie, dass der Ratenkauf eine gute Ergänzung zu den gängigen Zahlungsverfahren darstellt und in vielen Branchen bzw. für viele Warengruppen auch eine sinnvolle Ergänzung bzw. ein Differenzierungsmerkmal ist.
Die Studie "Ratenkauf im deutschen Einzelhandel" steht hier kostenlos zum Download bereit.