Hintergrund und Zielsetzung
Der mittelständische Einzelhandel steht mit der zunehmenden
Digitalisierung vor großen Herausforderungen. Insbesondere mit dem stark
zunehmenden E‑Commerce erwachsen ihm neue Risiken, aber auch Chancen. Die
Auswirkungen dieser Entwicklung sind so bedeutend, dass sich jeder stationäre Einzelhändler
mit den Auswirkungen auf sein Geschäft auseinandersetzen muss. Dabei werden
sehr grundsätzliche strategische Fragestellungen berührt. Leider gibt es kein
allgemeingültiges Patentrezept für die Wahl der „richtigen“ E‑Commerce-Strategie.
Das Ziel der individuellen Beratungsgespräche ist es, interessierte
und motivierte stationäre Einzelhändler in die Lage zu versetzen, die für sie
entscheidenden strategischen Faktoren zu identifizieren, zu strukturieren und
zu bewerten. Auf dieser Informationsbasis soll es möglich sein eine für sie
passende eigene Grundsatzstrategie zum Umgang mit der Digitalisierung zu
entwickeln, und die damit bestehenden Fragenstellungen zu diskutieren und
soweit möglich zu klären.
Der innovative Ansatz des Projekts liegt in der Durchführung
individueller Beratungsgespräche, in denen auf die konkrete Situation des
einzelnen Händlers eingegangen wird. Das Konzept verspricht Erfolg, weil die
Händler nicht – wie etwa bei klassischen „frontalen“ Vortragsveranstaltungen –
mit dem vermittelten Wissen alleine gelassen werden und selbst herausfinden
müssen, wie sie das Gelernte für sich umsetzen können. Im Projekt werden sie
durch die individuelle Beratung und die entsprechende Vorbereitung aktiv
eingebunden. Durch die erforderliche aktive Mitarbeit wird unmittelbar am
Problem des konkreten Einzelhändlers angesetzt. Er wird so besser befähigt, die
für ihn passende Strategie im Umgang mit der Digitalisierung des Handels zu
finden.
Projektverlauf und
Ergebnis
Der Ablauf der Beratungsgespräche folgt einem strukturierten
Vorgehen und orientiert sich dabei an einem Fragebogen, der den Unternehmen im
Vorfeld zur Verfügung gestellt wird. In diesem Fragebogen sollen die
Unternehmen insbesondere auch auf ihre Herausforderungen, bisherigen Maßnahmen
und auf im Gespräch zu klärende spezifische Fragen und Anliegen eingehen. Das sich
anschließende Gespräch ist aber natürlich inhaltlich höchst individuell und auf
die Situation und Herausforderungen der einzelnen Unternehmen zugeschnitten. Zu
Gesprächsbeginn schildert der Händler nochmals mit eigenen Worten seine
individuelle Situation und seine konkreten Anliegen für die Beratung, um so das
Ziel des Gesprächs abzustecken. Dabei ergeben sich Anknüpfungspunkte für die
Diskussion der grundsätzlichen strategischen Überlegungen des Händlers.
Inhaltlich im Mittelpunkt steht die Wahl einer passenden,
individuellen Unternehmensstrategie zum Umgang mit der Digitalisierung im
Handel. Selbstverständlich ist diese a priori nicht festgelegt. Sie kann zum
Beispiel in der Nutzung zusätzlicher Verkaufskanäle liegen, der selektiven
Nutzung digitaler Technologien im Ladengeschäft, in der Konzentration auf die
bessere Steuerung schon vorhandener E-Commerce-Aktivitäten, oder aber auch im
völligen Verzicht auf „Online“. Wo es sinnvoll und möglich ist, werden auch
potenzielle Umsetzungsmaßnahmen im Beratungsgespräch thematisiert und möglichst
konkrete Umsetzungsvorschläge besprochen. Eine wesentliche Thematik ist zudem
die Sicherstellung einer adäquaten Online-Präsenz, auch und gerade für
stationäre Händler. Dazu werden während des Gesprächs z. B. der
Google-My-Business-Eintrag des Händlers und seine (in der Regel vorhandene)
Website betrachtet und ggf. Optimierungspotenziale aufgezeigt.
Projektpartner
Kammern und Verbände, Stiftungen, allgemein private oder
öffentliche Einrichtungen, Unternehmen