Die EU-Taxonomie-VO (2020/852) sowie Vorgaben der EZB verlangen von Finanzinstituten seit Anfang 2022, Immobilien nach ihrer Energieeffizienz zu klassifizieren und dies zu melden. Dies betrifft besonders mittelständische Gewerbeimmobilien, die oft als Sicherheiten von Finanzierungen dienen. Jedoch verfügen über 85 Prozent der Bestandsgebäude nicht über ausreichend Daten für eine solche Bewertung der Energieeffizienz. Fehlende Daten führen zur Einordnung in die schlechteste Risikokategorie „unknown“, was hohe Risikoaufschläge und potenzielle Abwertungen der Liegenschaft zur Folge hat. Dies erhöht den Druck auf Immobilienbesitzer, entsprechende Daten zu liefern, um Wertabschläge und finanzielle Nachteile zu vermeiden.
Ziel des Forschungsprojektes ist es, zukünftig deutlich schneller, kosteneffektiver und mit einem möglichst hohen Grad an Automatisierung zu einer Einschätzung der energetischen Qualität von Gewerbeimmobilien zu gelangen. Die Grundlage hierfür bildet die Gebäudeerfassung, die mithilfe von digitalen Erfassungstechnologien erleichtert werden soll. Der Fokus des Projektes liegt dabei auf einer möglichst durchgängigen digitalen Prozesskette, um Wechselwirkungen mit der aktuellen Arbeitsmarktsituation frühzeitig zu vermeiden.
Bei diesem Projekt handelt es sich um ein gemeinsames Projekt der Mittelstand-Digital Zentren Bau, Handel und Tourismus, die durch Fraunhofer, ibi research und TU Berlin repräsentiert werden.