Schulden oder Ratenrückstand – jede:r Fünfte im Alter von 16 bis 30 Jahren betroffen

51,7 Millionen Aufrufe hat der Hashtag #klarnaschulden aktuell [1] auf der Social-Media-App TikTok. Dabei posten (fast ausnahmslos) junge Nutzerinnen und Nutzer Videos über ihre Schulden beim Zahlungsdienstleister Klarna – gefährlicher Trend oder harmlose Unterhaltung?

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Die Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen, dass „28 Prozent der rund 575.000 Personen, die im Jahr 2021 Hilfe bei einer Schuldnerberatungsstelle suchten, Schulden bei Online- und Versandhändlern [hatten]. Der Anteil ist in den vergangenen fünf Jahren um 3 Prozentpunkte gestiegen. Im Jahr 2016 hatte er noch bei 25 Prozent von insgesamt rund 617.000 beratenen Personen gelegen.“ [2]

Vor allem die jüngeren Konsument:innen haben Schulden aufgrund von Einkäufen im Internet – laut den ibi-consumer-insights sogar mehr als ein Viertel der 21- bis 30-Jährigen.

Zusätzlich kann „jetzt kaufen, später bezahlen“ sich negativ auf den Schufa-Score auswirken und das nicht nur, wenn den Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen wird. Das bestätigt auch Klarna selbst: „Um die Zahlungsfähigkeit unserer Kund:innen zu prüfen, verwenden wir zum einen interne Daten. Darüber hinaus führen wir in bestimmten Abständen Anfragen (sogenannte Soft Credit Checks) bei der Schufa durch. In der Vergangenheit haben sich diese Anfragen in geringem Maß auf den Score unserer Kund*innen ausgewirkt.“ [3]

Nun starten Klarna und die Schufa ein gemeinsames Pilotprojekt, „damit Menschen im Rahmen von Buy Now Pay Later bequem und schnell online einkaufen können und gleichzeitig vor Überschuldung geschützt sind.“ [4] Der negative Effekt auf den Schufa-Score wird hierbei eliminiert (Ausnahme: Nutzung des Ratenkaufs). „Auch werden beide Unternehmen prüfen, welche kreditorischen Daten im Umfeld von Rechnungs- und Ratenkauf effektiv und datenschutzkonform vor Überschuldung schützen und an die Schufa übermittelt werden könnten.“

Ob damit wirklich Konsument:innen besser vor Überschuldung geschützt werden, bleibt allerdings abzuwarten.


Über die ibi-consumer-insights:

Für die ibi-consumer-insights werden monatlich 500 Personen ab 16 Jahren mit Hauptwohnsitz in Deutschland befragt. Weitere Infos erhalten Interessierte hier.

[1] Stand: 23.02.2023
[2] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/01/PD23_N001_63511.html
[3] https://www.klarna.com/de/blog/wirkt-sich-klarna-auf-meinen-schufa-score-aus/
[4] https://www.klarna.com/de/blog/wirkt-sich-klarna-auf-meinen-schufa-score-aus/


24.02.2023
Nils Deichner