WhatsApp führt Werbung ein – was sagen die Nutzer?

Meta, der Konzern hinter Facebook, Instagram und WhatsApp, hat im Juni 2025 angekündigt, in den kommenden Monaten schrittweise Werbeeinblendungen gemeinsam mit weiteren Funktionen einzuführen. In der EU soll dies ab 2026 möglich sein.

Die Werbeanzeigen sollen künftig in der Rubrik „Aktuelles“ geschaltet werden, in der Nutzer auf abonnierte Kanäle sowie die Statusmeldungen ihrer WhatsApp-Kontakte zugreifen. Meta betonte, dass sich für User, die WhatsApp ausschließlich für private Chats verwenden, nichts ändern wird.

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Quelle: https://faq.whatsapp.com/337473702666585/?helpref=faq_content


In unseren ibi-consumer-insights haben wir uns daher im Juli 2025 mit dem Thema „WhatsApp & Werbung“ auseinandergesetzt.

Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) gibt an, weder die Statusupdates ihrer Kontakte noch Unternehmenskanäle zu verfolgen. 27 Prozent sehen sich ausschließlich die Statusmeldungen ihrer Kontakte an, während fünf Prozent lediglich Kanäle von Unternehmen abonniert haben. 13 Prozent greifen sowohl auf Statusupdates als auch auf Unternehmenskanäle zu.

Auf die Frage, welchen Einfluss die geplanten Werbeanzeigen auf ihre Nutzung von WhatsApp haben werden, sagen 35 Prozent der Befragten, dass sie den Messenger weiterhin im gleichen Umfang verwenden werden. 17 Prozent erwarten, WhatsApp künftig etwas seltener zu nutzen, während zwölf Prozent angeben, den Dienst deutlich weniger zu verwenden. Sieben Prozent planen, zu einem anderen Messenger zu wechseln oder zusätzlich einen weiteren zu nutzen. 29 Prozent sind sich derzeit noch unsicher, wie sie auf die Einführung der Werbung reagieren werden.

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Obwohl die Werbeanzeigen eher negativ bewertet werden (was sich in den angegebenen Nutzungsabsichten widerspiegelt), bleibt fraglich, ob es tatsächlich zu einer Änderung im Nutzungsverhalten kommt. Über 80 Prozent der über 16-Jährigen in Deutschland nutzen WhatsApp, andere Messenger wie Telegram (16 Prozent) oder Signal (9 Prozent) haben sich nicht flächendeckend durchgesetzt.[1] Zudem ist ein Wechsel auch immer mit Aufwand verbunden.

 

 

Über die ibi-consumer-insights:  

Für die ibi-consumer-insights werden monatlich mindestens 500 Personen ab 16 Jahren mit Hauptwohnsitz in Deutschland befragt. Weitere Informationen erhalten Interessierte hier.  

Informationen zur Beiteiligung an den ibi-consumer-insights finden Sie hier


[1] ibi research: „ibi-Consumer-Report 2024 – Verbraucherverhalten in wirtschaftlich fordernden Zeiten“


10.07.2025
Nils Deichner